Urkunde aus dem Jahre 1313. in der Mitte der dritten Zeile von oben, der
Name Werlen.
Herkunfts-Theorien
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1. | Herkunft
der Lötschentaler _______________________ Dass die Lötschentaler Alemannen waren und über den Lötschenpass eingewandert sind, ist wahrscheinlich (Paul Zinsli, 1968). Es gibt aber keine Dokumente oder Funde, die das beweisen. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass es u. a. auch noch folgende Theorien gibt: |
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a. | Sie waren Alemannen und sind über die Grimsel ins Wallis eingewandert. | |
b. | Sie waren Alemannen die zuerst im Obergoms siedelten. Von dort aus haben sie sich weiterverbreitet (E. Rizzi, 1993). Gegen diese Theorie sprechen früher stärker ausgeprägte sprachliche und andere Unterschiede der Oberwalliseren östlich und westlich einer Grenze, die zwischen Brig und Visp liegt. |
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c. | Sie kamen schon früher „aus dem Süden“ und gehörten zu Germanenstämmen, die aus der Lombardei verrieben wurden (E. Ackert, 1943). | |
d. | Sie kamen schon früher „aus
dem Osten“ und gehörten zu einer mit Bündnern und Südtirolern
verwandten Volksgruppe (J. Savli, 1988). |
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2. | Herkunft der ersten Werlen-Familien ______________________________ Familiennamen, resp. Beinamen die vom Vater an die Söhne von Generation zu Generation weitergegeben wurden, wurden erst im Verlaufe des 14. und 15. Jh. üblich. Es ist anzunehmen, dass die Vorfahren der im 14. Jh. erstmals erwähnten Werlen-Familien, zu den Einwanderen gehörten, die in der Zeit zwischen den Jahren 700 und 1100 die deutsche Sprache schrittweise ins Oberwallis brachten. Es gibt aber keine Dokumente, die darüber Auskunft geben, von wo sie stammen oder ob sie überhaupt einen gemeinsamen Familienursprung haben. Theorien: |
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a. | In
den meisten Schriften lesen wir (u.a. auch im „Walliser Wappenbuch“)
, dass alle Werlen aus dem Obergoms stammen. Da um 1350 im Goms und
im Lötschental Werlen bereits Güter besassen, müsste eine Abzweigung
vorher erfolgt sein. Das ist aber auf Grund der damaligen Herrschaftsverhältnisse
eher unwahrscheinlich. |
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b. | Auch eher unwahrschelnlich:
Die Werlen sind aus dem Südtirol zurückgekehrte Walser. |
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c. | Auch eher unwahscheinlich: Die Werlen sind aus Prismel zurückgekehrte Walser. Prismel liegt in Italien, am Südfuss des Liskamm. | |
d. | Alle Werlen
stammen aus dem Weiler Zen Werli(n)gen bei Unterbäch. Ortsnamen mit
dieser Endung bezeichneten ursprünglich, die Zugehörigkeit einer
alemannischen Siedlergruppe zu ihrem Anführer. Mehr dazu |
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e. | Am wahrscheinlichsten: Die
verschiedenen Werlen-Stämme haben keine gemeinsamen Herkunft. Der
gemeinsame Name entwickelte sich aus ähnlich lautenden Vornamen
verschiedener, nicht verwandter Stammväter. |
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3. | Herkunft
des Werlen-Namens |
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a) | Die
Frage der Herkunft der Lötschentaler
- und ob alle Walliser-Werlen* einen gemeinsamen Werlen-Stammvater
hatten kann,
wissenschaftlich eindeutig mit Hilfe spezieller DNA-Analysen geklärt
werden. Bei dieser Analyse wird der Code des sogenannten Y-Chromosoms
festgestellt. Nur Männer besitzen dieses Chromosom und geben es
als genetische Erbinformation auf
der Vaterlinie weiter. Die Analyse kostet
pro Person Fr. 200-300. Leider genügt es nicht, dass je ein Werlen
aus dem Lötschental, den Schattenbergen und dem Goms, die Analyse
durchführt. Vorher müssten durch umfangreiche Reihenuntersuchungen,
nicht nur, die für die drei Linien typischen Code-Signaturen festgestellt
weden, sondern zu Vergleichszwecken, auch die Code-Signaturen anderer
alter Oberwalliser-Geschlechter. Das wäre ein wissenschaftliches
Projekt, dass den Rahmen privater Familienforschung sprengen würde.
Hilfreich wäre, wenn die Code-Signaturen der alten Oberwalliser,
Rätier, Walser etc. bereits festständen und damit auch deren
Herkunft geklärt wäre. Ich hatte das auch relevanten Institutionen
(Walservereinigungen etc.) vorgeschlagen, leider bisher ohne Erfolg.Ich
bin aber sicher, dass die Frage der wirklichen Herkunft dieser Volksgruppen
früher oder später mit hilfe der erwähnten DNA-Analysen
geklärt wird. Beispiel aus England: Dort wurden die genetischen Erbeinformationen bestimmter Volksgruppen wissenschaflich analysiert und die relavanten Code-Signaturen des Y-Chromosoms stehen der Öffentlichkeit zur Verfügung. Schickt man einschlägigen Institutionen eine Speichelprobe, erhält man kurz darauf eine Urkunde, mit z. B. der Mitteilung, dass man einen einen dänischen Wikinger als Urahnen hatte. * es gibt auch Elsässer-Werlen, die mit uns kaum verwandt sind. |
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b) | Ebenfalls
mit genetischen Erbinformationen beschäftigt sich die Frage,
ob es typische Werlen-Merkmale gibt? Das
Frage wurde bereits für die Gommer-Werlen beantwortet und dürfte analog
auch
auch für die aus dem Lötschental
und den Schattenbergen stammenden Werlen gelten (?). Siehe
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Dezember 2006, Franco Werlen |
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